Erlebtes Lesen
ich habe schon seit Langem ein Projekt im Kopf und endlich habe ich die Zeit gefunden es in die Tat umzusetzen.
Worum geht es?
Wer viel liest, dem ist bestimmt schon einmal aufgefallen, dass es nicht immer gleich funktioniert und auch nicht immer dasselbe Gefühl in uns erweckt. Es gibt unzählige Faktoren, die unsere Wahrnehmung lenken, auf gute und schlechte Weise.
Manchmal lesen wir schneller, manchmal langsamer. Manchmal verinnerlichen wir jedes einzelne Wort und manchmal fliegen wir nur so durch ein Kapitel ohne wirklich etwas von dem Gelesenen verstanden zu haben.
Erlebtes Lesen soll uns helfen, den Lesevorgang bewusster wahrzunehmen, zu steuern oder zu reflektieren.
Ich möchte euch in dieser Reihe grundlegende Tipps und Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg geben und mögliche "Fehlerbilder" vorstellen, wenn ihr z.B. das Gefühl habt, dass euch das Lesen nicht mehr richtig erfüllt.
Auf der anderen Seite werde ich euch auch lustige und interessante Reading-Hacks präsentieren, die das Lesen noch spaßiger und lebendiger gestalten können.
Also dann...
Ich wünsche euch ganz viel Freude dabei und freue mich über konstruktive Rückmeldungen!
Alles Liebe,
Amira
Stell dir vor, du sitzt im Zug. Neben dir ist jemand in ein Buch vertieft und lacht sich schlapp. Du bist natürlich genervt, aber was tust du?
a) du ignorierst es
b) du bittest ihn, leise zu sein
c) du nimmst dein eigenes Buch raus und lachst mit
Ich hoffe, dass am Ende dieser Lektion klar ist, welche Antwort das erlebte Lesen fördert.
Der richtige Moment zu lesen
Das Erste, was du unbedingt beachten musst, um das Lesen so würdig wie möglich zu gestalten, ist, dass es, wann immer dir danach ist, auch angebracht ist zu lesen. Das soll jetzt nicht so verstanden werden, dass du alles Wichtige links liegen lassen kannst, nur um dein aktuelles Projekt weiterzulesen. Wie wir im späteren Verlauf dieser Schulung noch feststellen werden, ist ein sehr wichtiger Gesichtspunkt des erlebenden, bewussten Lesens die Disziplin. Man kann sich das so vorstellen: Lesen ist in mancher Hinsicht ein Rauschmittel. Die einen geben sich ihrer Sucht hin, während die anderen ihren Konsum unter Kontrolle haben und es deswegen auch mehr und bewusster genießen können.
Wenn du das gelernt hast, wirst du das Privileg haben, wirklich immer wenn dir danach ist, zu lesen, aber du musst dafür deine Grenzen kennen, denn sonst wird es ausufern und du vergisst die Zeit. Ein tragischer Anfängerfehler!
Das Schöne beim Lesen ist , dass auch wenn man seinem Verlangen mal nachgibt, keine Langzeitfolgen zu bemerken sind:). Aber du wirst merken, dass es auch etwas für sich hat, nicht so große Portionen auf einmal und vor allem nicht pausenlos zu lesen. So verminderst du die Gefahr, in eine Leseflaute zu fallen, die oft die Folge unkontrollierten Leseverhaltens ist.
Hier soll es aber nun darum gehen, den Wunsch zu lesen nicht zu unterdrücken. Besonders wenn du generell nicht oft liest, solltest du auf die leisen Anzeichen achten, die deinen Lesedurst verkünden. Verschwende sie nicht, denn je öfter du sie ignorierst, desto seltener werden sie sich zukünftig zeigen und dir wird eine Menge entgehen!
Was auch wichtig ist, ist, dass du bei aufkommender Leselust schnell handelst. Denn wie bei manch anderer Lust zieht auch diese schnell vorüber und was noch nerviger ist: Sie lässt generelle Unlust zurück. Ich stelle mir dazu immer bildlich vor, dass mein Verstand sauer ist, weil ich meinen Geist unterfordere und mein Geist traurig, weil er nicht wachsen kann.
Aber was ist, wenn es gerade nicht mit deinem Leben vereinbar ist? Du hast zum Beispiel gerade kein Werk zur Hand oder bist verhindert, weil du unterwegs keinen Sitzplatz erhalten hast oder zeitlich eingebunden bist. Dafür habe ich eine Lösung, die mir selbst dann immer geholfen hat: Denke über das Buch nach, das du gerade liest oder überlege dir, was du als Nächstes lesen willst. Überlege, was als Letztes passiert ist. Das bestärkt die Vorfreude und kann deine Leselust im Idealfall konservieren. Manchmal hilft es aber auch, wenn man gegenteilig jeden Gedanken an das Buch meidet, wenn man z.B. dazu neigt, schnell gesättigt zu sein. Du musst für dich herausfinden, was bei dir besser wirkt.
Also halten wir fest: Du hast Lust zu lesen? Dann tu es einfach. Denn meistens, seien wir mal ganz ehrlich, wäre es in diesen Momenten doch einrichtbar. Andernfalls hätten wir wahrscheinlich gar keine Zeit ans Lesen zu denken. Manchmal kann Lesen auch ein Motivator für andere Dinge sein, die wir nicht gerne machen, aber machen müssen. Wenn wir z.B. vor einer Hausarbeit sitzen und denken, dass wir jetzt viel lieber lesen würden, dann sollten wir es nach dem Lustprinzip einfach tun. Nachher wird es uns leichter fallen, die Aufgabe anzugehen. Doch Vorsicht! Nur ein erfahrener Leser hat die Disziplin! Du kannst es lernen. Aber um die belebende Bewirkung des Lesens auf andere Bereiche soll es in einem anderen Kapitel gehen, in dem wir uns mit der heilenden Wirkung generell beschäftigen werden.
Das richtige Verhalten Lesenden gegenüber
Im zweiten Teil dieser Lektion soll es darum gehen, wie man sich anderen gegenüber verhalten sollte, die lesen.
Nun haben wir bereits die Rolle des Lesens aus Perspektive eines Lesenden thematisiert. Jetzt wollen wir uns der Perspektive eines stillen Beobachters zuwenden.
Die erste goldene Regel, die ich dir mit auf den Weg geben möchte, ist, dass man einen Lesenden nicht stört. Wir wissen ja jetzt bereits, welche Überwindung es für manch einen kosten mag, ein Buch überhaupt erst in die Hand zu nehmen und wie selten jemand anderes zu seinem eigenen Bedauern die Zeit zum Lesen findet. Das wollen wir Ihnen nicht kaputt machen.
Wie der Schlaf lässt sich auch das Lesen in verschiedene Phasen unterteilen. So gibt es eine Tieflesephase, doch diese macht im Gegensatz zu der Leichtlesephase nur einen verschwindend geringen Teil aus. In der Leichtlesephase sind wir sehr leicht abzulenken und bekommen mit, was um uns herum passiert. Das kann sehr wichtig sein, denn wenn wir z.B. Bus sitzen und lesen, dann wollen wir natürlich unsere Haltestelle nicht verpassen. Wenn du viel Erfahrung gesammelt hast, kannst du noch in eine weitere Lesedimension gelangen, in der du Tief- und Leichtlesephase miteinander vereinbaren kannst (das ist aber keine Art von Multitasking, werden wir auch noch thematisieren). Worauf ich hinaus will: Du kannst die Lesequalität eines Lesenden stark durch dein eigenes Handeln und Wirken beeinflussen, also lass es lieber!
Wenn der Lesende es geschafft hat, seinen Lesevorgang in höhere, emotionale Sphären zu katapultieren, dann solltest du ihm Respekt schulden und keinen Hohn. Jemand, der über ein Buch in der Öffentlichkeit laut lachen kann, der hat es geschafft, in das Buch einzutauchen (durch diese Schulung wollen wir uns daran annähern) und demonstriert das erlebte Lesen in einer seiner schönsten Ausführungen. Möglicherweise hat das Lesen für ihn eine heilende Wirkung (Stressabbau, Ablenkung,...) oder dient ihm in diesem Zeitpunkt als Motivator. Du solltest nicht eingreifen!
Wenn du aber weißt, dass der Lesende seine Sucht nicht mehr unter Kontrolle hast, dann darfst du ihm helfen, wieder aufzutauchen.
Wer kennt das nicht? Man ist gerade in ein Buch vertieft, doch auf einmal klopft die Realität an und man lagt das Buch zur Seite, wo auch immer man gerade ist. Und das ist auch schon einer der größten Fehler meiner Meinung nach.
Wer kehrt schon gerne zu seinem Buch zurück und möchte mitten im Satz wieder einsteigen?
Deswegen meine Devise:
Lese nach Möglichkeit immer bis zum Ende eines Kapitels und unterbreche erst dann den Lesevorgang.
Mir ist natürlich klar, dass es Fälle gibt, in denen ein sofortiger Lese-Stop unabdingbar ist, deswegen heißt es ja auch nach Möglichkeit.
Es gibt mehrere Gründe, warum man ein Buch nur im Kapitelübergang zur Seite legen sollte:
1. Es ist leichter, wieder in die Handlung reinzukommen und das Verständnis wird so gesichert.
2. Kapitel enden oft mit einem Cliffhanger, oder zumindest mit einem Motivator, wodurch die Leselust nochmal gesteigert wird und man hat etwas, auf das man sich freuen kann.
3. Somit wird dem Lesen ein höherer Status zugeteilt, denn die Realität wird erstmal hinten angestellt. Zusätzlich entwickelt man eine Leseroutine.
Wenn die Kapitel lang sind oder die Realität nicht warten lassen will, sollte man zumindest die Seite zuende lesen. Noch besser wäre es, und ich bin überzeugte Vertreterin dieser Methode, bewusst bis zur nächsten Seite in einem Kapitel weiterzulesen, die mit einem Satzabschlusszeichen endet.
Ein Lesezeichen-Tipp
Damit ich auch immer weiß, auf welcher von zwei Seiten ich gerade bin, drehe ich die Vorderseite des Lesezeichens immer zu derjenigen Seite hin. Gerade wenn man mehrere Bücher gleichzeitig liest und ein Buch längere Zeit nicht anrührt, kann das eine große Hilfe sein.
Und nun das Thema von der anderen Seite betrachtet
Ich wage zu behaupten, dass es manchmal sogar angebracht ist, nach einem Kapitel verpflichtend einen Lese-Stop einzulegen. Denn machen wir uns nichts vor. Die meisten von uns haben eine nervige Realität, die ständig etwas von einem will und nur selten können wir einen Lesemarathon durchleben. Stattdessen kann man aber in stressigen Zeiten einen Lese-Triathlon starten, doch darum soll es in einer späteren Lektion gehen.
Jedenfalls kann man ein Kapitel meistens mehr genießen, wenn man kein schlechtes Gewissen hat, dass man Aufgaben nicht erledigt. Wenn man aber auf sich zählen kann, dass man sich nach einem Kapitel zumindest einen Gedanken-Stop vornimmt, um sich über mögliche Aufgaben klar zu werden, macht das Lesen gleich viel mehr Spaß!
Es ist schon fast nervig, wie oft wir Buchliebhaber gefragt werden, wie schnell wir eigentlich lesen können. Viellesen wird meistens mit Schnelllesen verbunden und natürlich haben sie damit Recht: Wenn man eine Tätigkeit oft genug wiederholt, bekommt man immer mehr Übung und wird bestenfalls auch immer besser darin. Und so ist es auch beim Lesen. Man vermag immer schneller sich einen sinnvollen Weg durch das Labyrinth an Buchstaben und Interpunktionen zu bahnen.
Jedoch betrachte ich das Lesen ungern aus dieser doch technischen Perspektive.
Aus welcher dann?
Für mich gibt es keinen Grund durch ein Buch zu hetzen. Es ist natürlich schön, wenn man auf einen Monat zurückblicken kann, in dem man viele Bücher gelesen hat, aber nicht für den Preis, durch jede Welt nur so geflüchtet zu sein.
Deswegen möchte ich euch einen Rat mit auf den Weg geben: Macht Pausen beim Lesen, verweilt länger auf einer Seite oder bei einem Buch, als ihr meint, dass ihr es euch für eine gute Lesestatistik leisten könnt und lasst euch vorallem durch Schnellleser nicht verunsichern.
Ich habe es mir sogar angewöhnt, bei guten Büchern extrem langsam zu lesen. Besonders an Stellen, die mich berühren oder die für die Handlung eine Schlüsselrolle bewahren, neige ich dazu, das Buch kurz zur Seite zu legen und darüber nachzudenken, was gerade passiert ist.
Ich habe das Gefühl, so viel intensiver in die Geschichte eintauchen zu können. Manchmal erziele ich die gleiche Wirkung durch ein simples Wiederholen eines Satzes, um ihn mir ganz genau einzuprägen.
Ihr müsst natürlich für euch herausfinden, wo ihr Pausen machen wollt. Ich denke, dass ihr es einfach wissen werdet, wenn so viel passiert ist, dass ihr euch ein bisschen Verarbeitungszeit gönnen solltet oder ihr euch danach sehnt, die Handlung kurz bildlich zu visualisieren oder gedanklich nachzuspielen.
Ich möchte noch einmal betonen, dass langsames Lesen wirklich nichts mit einer Leseschwäche zu tun hat. Natürlich können wir auch schnell lesen, z.B. wenn es sich um eine Pflichtlektüre oder ein weniger starkes Werk handelt, von dem wir uns schnellstmöglich verabschieden wollen. Ich kann hier aber nur für mich sprechen, wenn ich sage, dass mir das Lesen so deutlich weniger Spaß macht.
Manchmal ist es auch ganz lustig zu versuchen, in einer kurzen Denkpause Autor zu spielen und sich zu überlegen, wie man selbst die Handlung fortsetzen würde. Interessanterweise hat man hierbei öfter Recht als man denkt, da viele Handlungen dazu neigen, ihren Autor in eine Sackgasse zu leiten, aber dazu vielleicht später mehr.
Das Fazit ist, dass ihr mit Denkpausen natürlich länger braucht um ein Buch zu lesen, aber es wird euch auch bestimmt besser im Kopf bleiben.
Eine sehr gute Freundin, die auch viel liest, hat mich mal gefragt, warum ich mich an so viele Bücher, die ich mal gelesen habe, noch so lebhaft erinnern kann. Und ich glaube, dass ich ihre Frage mit dieser Lektion beantworten kann.
Wie kann Zitieren das Lesen besonderer machen? Ich möchte es euch hier kurz verraten:
Wer ist nicht schon mal beim Lesen über einen Satz gestolpert, der zwischen den anderen Sätzen so herausgestochen ist wie ein besonders attraktiver Mensch, einen stehen bleiben und ihm hinterherschauen lässt? Ihr könnt nicht an euch halten und müsst diesen Satz unbedingt nochmal lesen und das Ganze geschieht fast wie fremdgesteuert? Das, meine Lieben, ist ein magischer Moment, den ihr bitte auch gerecht würdigen sollt, denn er wird euch die Türen zu einem literarischen Erlebnis eröffnen, dass ihr so schnell nicht vergessen werdet.
Vielleicht ist es einfach nur eine besonders athletische Formulierung, wie ihr sie noch nicht gelesen habt, vielleicht ist es eine Wahrheit, die euch noch nicht eingestanden habt oder eine Perspektive, aus der ihr die Welt noch nicht betrachtet habt- GANZ EGAL!
Ich möchte euch raten: Schreibt euch die Passage unbedingt heraus und ihr werdet euch später danken. Denn ihr könnt die Zitate nicht einfach nur später nochmal durchlesen, sondern ihr räumt der ganzen Geschichte einen größeren Platz in euren Erinnerungen ein. Wenn es diesen kleinen Aufwand mal nicht wert ist :)
Wer kennt nicht dieses Vorurteil: Wahre Leseratten haben Scheuklappen vor den Augen und bekommen nicht mit, was um sie herum geschieht.
Es mag solche Leute geben, die so in ihr Buch vertieft sind, dass man vor ihrer Nase über sie reden kann und sie kriegen es nicht mit- aber das gilt nicht für die Mehrheit. Vielleicht schaffe ich, in dieser Lektion dieses Vorurteil aufzuräumen.
Man ist nicht selten dazu verleitet, anzunehmen, dass gerade diejenigen, die nur Augen und Ohren für eine Geschichte haben, erlebnisreich lesen müssten.
Meiner Meinung nach verhält es jedoch genau andersrum. Ich gehe sogar so weit, dass man sich gar nicht zu 100% der Atmosphäre um einen herum entziehen kann. Jedenfalls sollte man das nicht, wenn man ein Buch in Erinnerung behalten und ein ganz persönliches Leseerlebnis haben möchte.
Wenn ich mich jetzt an ein gelesenes Buch zurückdenke, dann weiß ich auch meistens noch, wo ich es gelesen habe. Unbewusst verbinde ich es zum Beispiel mit einem bestimmten Strand oder einem Hotelzimmer. Ich kann mich deswegen auch besser an die Handlung erinnern.
Das kann man sich ungefähr so vorstellen, wie man sich auch besser an wichtige Dinge im Alltag zurückerinnern kann, in dem man sich den Ort wieder vorstellt, an dem man sie zum ersten oder letzten Mal gesehen, gehört oder gedacht hat.
Es gibt aber noch mehr, was die Umgebung einem für ein glückliches Leseerlebnis bereithält: Schon während des Lesens wird die eigene Vorstellung der Ereignisse durch die Realität geformt.
Das heißt natürlich nicht, das vorgestellte Räume ein Abbild des Raumes sind, in dem du gerade sitzt und ließt. Aber wenn du zum Beispiel in einem hellen Raum bist, stellst du dir die Welt vielleicht auch heller vor, es sei denn es wird ausdrücklich die Abwesenheit von Licht betont. Bist du gerade im Urlaub, neigst du vielleicht dazu, auch das Geschehen einer Geschichte idyllischer und freier auszumalen.
Wichtig sind auch Hintergrundgeräusche. Meeresrauschen und Vogelgezwitscher können deine Wahrnehmung der Grundstimmung im Buch beeinflussen.
Auch deine eigenen Gefühle beeinflussen dein Leseerlebnis. Hast du gute Laune und gerade etwas positives erlebt, wirst du wahrscheinlich auch dem Buch fröhlichere Gedanken entgegenbringen und deine Stimmung auf die der Figuren im Buch projizieren. Andererseits kann es aber auch sein, dass Trauergefühle tragische Handlungen im Buch weniger schlimm erscheinen lassen.
Du fragst dich vielleicht, was diese Lektion bezwecken soll, wenn man nicht steuern kann, welche Eindrücke das Lesen beeinflussen und sowieso jeder unbewusst beeinflusst wird.
Ganz einfach: Du kannst die Beeinflussung intensivieren und das kannst du steuern. Wenn du ein Sommerbuch lesen möchtest, kannst du dir die Realität auf min. zwei Wege zunutze machen. Du kannst es selbst in sommerlicher Atmosphäre draußen an einem Badesee lesen und alles im Buch kommt dir noch wirklicher vor oder du liest es an einem grauen Wintertag, um deine Stimmung aufzuhellen. Das waren jetzt nur zwei Beispiele.
Generell kann man die Umgebung bewusster einfließen lassen, wenn man, wie in Lektion 3 bereits behandelt, Pausen macht und vom Buch aufblickt, sich bewusst wird, was um einen herum passiert.
Das heißt nicht, dass man sich ablenken lässt!
Vorsicht also: Lass dich nicht ablenken, wenn du gerade ließt, andernfalls wirst du die Passage nochmal lesen müssen.
Ein Buch, das man mehrmals in mehrmaligen Umgebungen gelesen hat, wird man jedes Mal anders wahrgenommen haben, war somit nie das gleiche. Deswegen ist es nicht egal, wo, was, wie und wann du liest. Wenn du dir dieser Umstände bewusster wirst und über längere Zeiträume beobachtest, wirst du sie auch immer besser steuern können. Natürlich nur, wenn du das willst.
Du kannst dich auch von den Effekten der Realität überraschen lassen und es einfach so nehmen wie es ist. Was du jedoch nicht vergessen solltest, ist, dass die Welt, die du dir beim Lesen vorstellst, auch wenn du die Realität auszublenden versuchst, auf jeden Fall zu 100% von der vermeintlichen geprägt ist. Du kannst ihr auch mit noch so viel Fantasie nicht entfliehen!
In dieser Lektion, auch wenn sie zu den kurzen gehört, soll es auch um ein ganz spannendes Thema gehen!
Manchmal erlebe ich nämlich, dass in meiner Umgebung, während ich lese, etwas bestimmtes passiert oder etwas bestimmtes gesagt wird und fast zeitgleich lese ich dasselbe Ereignis in einem Buch.
Einmal z:B. habe ich draußen gelesen und Feuerwehrsirenen an mir vorbeiziehen gehört, zeitgleich habe ich das Wort Feuerwehrsirenen gelesen.
Diesen Effekt nenne ich den literarischen Realitätstrigger. Er hilft uns, unsere fiktive Lektüre in der realen Welt zu rechtfertigen, die Handlung wahrer und stärker mit der Welt verwoben zu begreifen. Auch dies ist eine Form des erlebenden Lesens.
Es müssen gar nicht so besondere Zufälle sein, es reicht auch schon, wenn man um sich rum einen 0815-Satz hört wie z.B. "Das werde ich nicht" und diesen nur mit kleiner zeitlicher Versetzung im Buch liest.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es bemerken wirst und sich ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern wirst. Das Buch ist dein Echo zur Außenwelt!
Ich jedenfalls liebe diese Momente!
Hinterlass mir doch einfach eine Nachricht mit interessanten literarischen Realitätstriggern, die du schon erlebt hast :)
Heute soll es um Hörbücher gehen
Was denkt ihr? Kann man, nachdem man ein Hörbuch gehört hat, sagen, dass man das Buch gelesen hat?
Genau hier spalten sich die Gemüter. Die einen hören selbst viele Hörbücher und sind es nicht anders gewohnt, als Lesen und Hören gleichwertig zu betrachten.
Andere hören vielleicht kaum Bücher und sehen beim Hören keine "Arbeit" wie beim Lesen. Wir wollen der Sache nun auf den Grund gehen und vielleicht sogar eine vernünftige Antwort auf die Frage finden.
Worin unterscheidet sich das Hören vom Lesen
Wenn wir ein Buch lesen, dann sind wir frei in unserer Vorstellungskraft. Wir sind diejenigen, die die Szenen ausmalen, Figuren ein Gesicht und auch eine Stimme geben. Wir entscheiden, welche Wörter wir in Sätzen betonen, in welchem Ton eine wörtliche Rede gesagt werden soll.
Natürlich kann uns der Autor lenken, er kann eine Intention in den Text hineinlegen und auch das Layout macht viel aus. Aber die Textarbeit leistet der Leser.
Bei einem Hörbuch können wir den Figuren immer noch selbst ein Gesicht geben. Und, was viele nicht meinen, aber auch die Stimme einiger Personen kann man sich noch abweichend von der Erzählerstimme vorstellen. Denn meistens haben wir nicht verschiedene Leser, das wäre ja dann ein Hörspiel. Mit ein wenig Übung identifiziert man die Stimme als Erzähler.
Allerdings gelingt das bei homodiegetischen Werken im Falle des Protagonisten nicht mehr. Der Ich-Erzähler wird schnell mit dem Sprecher in Verbindung gebracht und da stört es schon mal, wenn die Stimme so gar nicht zu der eigenen Vorstellung passen will.
Was wird einem Hörenden somit genommen? Ein Teil der Freiheit in der Vorstellung und der Textauslegung.
Der Sprecher kaut den Text gewissermaßen für uns vor, indem er da Betonungen setzt, wo er es für richtig hält und auch die Pausen und den Stimmenklang selbst wählt. Das beeinflusst gewissermaßen die Charaktere der Figuren. Andererseits muss man aber auch relativieren, dass die Autoren an vielen Stellen meistens ohnehin deutlich machen, ob geflüstert oder geschrien wird und mit ein bisschen Menschenverstand würde man den Text selbst ähnlich intonieren.
Wat nu? Ist Hören keine Arbeit?
Wer das sagt, der hat wahrscheinlich höchstens Hörspiele gehört. Die lassen sich tatsächlich nicht als Lesevorgang umschreiben. Ich stelle Hörspiele eine Stufe unter Filme, weil wir bis auf den visuellen Sinn nur noch aufnehmen, kaum noch imaginieren müssen.
Bei Hörbüchern ist das ganz anders! Ich würde sogar sagen, dass es einfacher ist, ein Buch zu lesen als es sich vorlesen zu lassen. Denn man muss erst einmal lernen, aufmerksam zu sein.
Wenn ich längere Zeit keine Hörbücher mehr gehört habe, dann muss ich erst mal wieder reinkommen. Man muss lernen, seine Gedanken zu kontrollieren und nicht immer abzuschweifen.
Beim Lesen kann das auch passieren, aber da merkt man es viel schneller und findet die Stelle, wo man sich verabschiedet hat. Das ist bei Hörbüchern nicht so einfach.
Wer aufmerksam Hörbücher hört, der übt quasi das aufmerksame Zuhören und das ist eine unterschätzte Fähigkeit!
Vorteile von Hörbüchern
Wer ein Hörbuch hört, der macht in den meisten Fällen zwei Sachen gleichzeitig. Somit hat man kein schlechtes Gewissen, als wenn man sich mit einem Buch aufs Sofa verkrümelt und die Zeit währenddessen weiterläuft. Außerdem ist man effizienter und die Dinge, die man dabei macht, machen auf einmal doppelt so viel Spaß. Aber nicht alle Tätigkeiten lassen sich mit einem Hörbuch kombinieren, ich denke, das ist selbsterklärend.
Ich höre gern im Auto oder auf dem Fahrrad oder beim Haushalten, Kochen, Backen Hörbücher.
Das Schöne ist, dass das Hören von Hörbüchern deine Konzentration trainiert und auch deine auditiven Kompetenzen.
Es kann auch eine Möglichkeit sein, Abwechslung in dein Leseleben zu bringen. Hörbücher beanspruchen andere Sinne und wenn deine Imagination abgestumpft ist, kann ein guter Sprecher belebend auf dich wirken!
Und dennoch...
Hören ist nicht das Gleiche wie Lesen. Du hast dich im gleichen Umfang mit einem Werk beschäftigt (Wir reden hier nur von vernünftigem und aufmerksamen Lesen/ Hören), aber beim Hören bist du dennoch eingeschränkt. Wie stark die Einschränkung ist, hängt von dir und deiner Vorstellungskraft ab. Man kann auch Widerstand gegen Autorenlenkung leisten, aber darum soll es ein anderes Mal gehen.
Ich liebe es, Hörbücher zu hören. Es gibt richtig gute Sprecher, die dir aus der Seele lesen und ich bin so dankbar für die Multitasking- Möglichkeit. Aber wenn ich die Zeit beim Lesen anhalten könnte, dann würde ich mich in den meisten Fällen dafür entscheiden, ein Buch zu lesen. Denn ich liebe auch die Stimmen in meinem Kopf und das Rascheln des Papiers. Aber das ist eine andere Geschichte...
Heute wollen wir uns mit einem ganz wichtigem Aspekt für das erlebte Lesen beschäftigen. Das Thema erfordert aber gleichzeitig viel Eigenengagement und Interesse, dazuzulernen.
Ich möchte es euch an folgendem Beispiel näher bringen:
Du liest einen Historienroman und liest das Wort saumselig. Das hast du vorher noch nie gehört. Was machst du?
Ein anderes Mal liest du einen New-Adult-Roman. Die Protagonistin fährt einen Citroen Mehari. Dazu hast du kein Bild im Kopf. Was machst du?
Schließlich liest du einen Krimi, der in Bacharach spielt. Dort warst du noch nie. Was machst du?
Es gibt keine richtige Antwort. Aber wenn du die Intension des Satzes richtig verstehen willst, musst du im ersten Fall wohl das Wort nachschlagen. Somit wird sich auch dein Wortschatz vergrößern. Denn Lesen allein reicht noch nicht, wie viele meinen.
Im zweiten Fall ist Onkel Google nicht unbedingt gefragt. Man weiß vermutlich, dass es sich um ein Auto handelt. Aber ich google ganz gerne alles, was ich mir nicht direkt vorstellen kann. Nicht nur, um dazuzulernen, sondern auch, um mir bildlich vorzustellen, womit die Figuren durch die Gegend fahren oder was sie essen...
Der dritte Fall ist ein Spezialfall und erfordert wirklich Interesse, das mach ich auch nicht immer. Aber wenn ein Buch mein besonderes Interesse geweckt hat, dann erwische ich mich immer wieder, wie ich das Buch zur Seite lege und im Internet nachschaue, wie die Orte in Wirklichkeit aussehen.
Bei Historienromanen finde ich das besonders spannend. Oft schaue ich auch, ob es beschriebene Lokale, Hotels und Geschäfte wirklich gibt und freue mich immer, wenn ich fündig werde.
Was für ein Aufwand!
Genau das meinte ich, als ich sagte, dass es ein gewisses Engagement erfordert. Aber dadurch bietet sich die Gelegenheit, auch aus dem Lesen reiner Unterhaltungsliteratur mehr zu machen, ja fast schon ein Studium. Man muss es ja auch nicht übertreiben und erzwingen. Ich mache es quasi von selbst, weil dieser bestimmte Begriff mich in dem Moment einfach interessiert.
Unbekannte Wörter nachzuschlagen kann ich dagegen kann ich dagegen jedem empfehlen, auch wenn man meint, die Wortbedeutung aus dem Zusammenhang ungefähr erahnen zu können. Manchmal kann man sich da ganz schön was vormachen und beim nächsten Mal weiß man es dann immer noch nicht.
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen. Ich kann nur dazu ermutigen, da mir gelesene Bücher so viel lebhafter in Erinnerung bleiben und beim Lesen ist es dann nicht einfach nur irgendeine Geschichte, sondern eine eigene kleine Welt, die der Realität sehr nahe kommt!
Endlich ist es soweit! Du stürmst in die nächste Buchhandlung, holst dir die letzte Neuerscheinung deines Lieblingsautors, auf die du so lange gewartet hast und willst am liebsten schnell nach Hause, um das erste Kapitel lesen zu können. Aber du hast deine Selbstbeherrschung überschätzt, denn kaum sitzt du im Bus, bist du schon im Buch vertieft. Der Ungeduld wegen nimmst du hin, dass dich eine alte Frau stört, die dich fragt, ob sie sich neben sich sitzen kann, genauso wie das schreiende Kind zwei Sitzreihen vor dir. Sobald deine Augen wieder über die Zeilen fliegen, kommt auch noch der Fahrscheinkontrolleur... Du fragst dich: "Was habe ich eigentlich die ganze Zeit gelesen? Sonst konnte mich dieser Autor aber immer viel besser erreichen. Da hatte er mich schon mit den ersten Seiten im Bann!" Wer fühlt sich angesprochen?
Heute beschäftige ich mich mit dem Thema des Anlesens. Manch einer denkt jetzt vielleicht: Was ist daran so schwierig? Man nehme das Buch in die Hand, schlage es auf und fange nur an zu lesen!
Tja, wenn das mal so einfach wäre...
Ich möchte keinesfalls verbreiten, dass es nicht möglich ist, ein Buch überall und zu jeder Zeit zu beginnen, ohne sich irgendwelche weiteren Gedanken darüber zu machen. Aber mir geht es nicht nur darum zu lesen, sondern ich erhebe den Anspruch, die Zeit, die ich in Bücher investiere, möglichst intensiv und berauschend zu gestalten. Manch einer kennt dieses Gefühl vielleicht, aber darum soll es in einer anderen Lektion gehen...
Soll man in Bussen keine Bücher beginnen oder was?
Das sollte meine Einleitung nicht aussagen... Aber ich denke, dass wir uns einig sind, wenn wir sagen, dass es ziemlich stressig wirkt, wie du in meiner Einleitung das Buch beginnst. Wenn man das so liest, werde ich nicht gerade neidisch auf dich als Lesenden.
Denn auch bei Büchern zählt der erste Eindruck! Wenn du ein Buch, das mit einem Autounfall beginnt, in einem Buch anliest, kann das möglicherweise, je nach deiner Art, einen positiven Einstieg für dich bedeuten. Denn bei allem Makaber, was könnte spannender sein?
Doch wer gestört wird, an dieser Stelle verweise ich nochmal auf die erste Lektion (Lesen und Lesen lassen), der kann es nur als störend empfinden.
Die Bedeutung des ersten Eindrucks
So viel du auch schon über ein Buch gehört hast, wenn du es dann in den Händen hältst, seid ihr erstmal Fremde und müsst euch kennenlernen, euch annähern. Solange du Bücher nicht von hinten nach vorne liest, sollte diese Begegnung auf den ersten Seiten stattfinden. Möglicherweise ist dir der Schreibstil des Autors noch nicht bekannt, der Klappentext (auch ein spannendes Thema für später...) gibt noch nicht so viel Aufschluss oder es ist ein Folgeband einer Reihe, deren letzten Teil du vor Jahren gelesen hast. In all diesen Fällen stehen auf den ersten Seiten wichtige Informationen für dich.
Die ersten Seiten sind quasi die Kindheit deines Lesevorgangs, sie prägt dein gesamtes Leseerlebnis.
Du entscheidest meistens nach den ersten Seiten, ob du ein Buch weiterlesen willst oder ob du es als verschwendete Zeit ansiehst. Du beurteilst hier schon den Schreibstil, auch wenn du deine Beurteilung noch mehrmals revidieren kannst.
Ich könnte mir vorstellen, dass Du aus dem Beispiel durch die unruhige Situation in der Kennlernphase beeinflusst wurde und das Buch möglicherweise zur Seite legt. Wenn du stattdessen zuhause auf dem gemütlichen Sofa gesessen hättest, muss das Urteil auch nicht unbedingt anders gelautet haben. Aber...
Meine Erfahrung
Wenn ich ein neues Buch beginne, nehme ich mir immer gerne Zeit und Ruhe. Die ersten Seiten lese ich ganz langsam, um jede Bewegung zwischen den Zeilen einzufangen. Ich lese auch stets das Vorwort, die Widmung und die Autorenbeschreibung, denn all das garantiert ein umfassendes erstes Bild. Manchmal stehen auch auf dem Haupttitelblatt interessante Informationen, z.B. der Originaltitel oder das Erscheinungsdatum der ersten Ausgabe. Wenn sich ein Buch als viel älter als erwartet entpuppt, fängt man schon ehrfürchtiger mit dem Lesen an. Der Originaltitel könnte ganz anders lauten und man fragt sich, was sich hinter den seltsam gewählten Worten verbirgt- ein zusätzlicher Anreiz.
Schlechte Erfahrungen habe ich dagegen gemacht, wenn ich ein Buch zwischen Tür und Angel angelesen habe. Meist blieb die Beziehung zu der Geschichte (das gilt auch für Hörbücher) im gesamten Verlauf eher stiefmütterlich. Das ist ja auch einleuchtend, da ich ja bereits zu Anfang nicht alles mitbekommen habe.
Wer jetzt vorschlägt, einfach wieder zum Anfang zurückzublättern und es erneut zu denkt auf versuchen, der denkt auf jeden Fall praktisch. Das ist genau das, was ich in einer solchen Situation tun würde. Allerdings ist es nicht dasselbe, da ich meinen ersten Eindruck ja bereits hatte. Ich erlebe die Geschichte nicht mehr zu ersten Mal und kann das gemalte Bild nur noch ergänzen, aber nichts mehr ausradieren.
Der Stress, den ich beim ersten Lesen nebenbei hatte, die ungewollten Unterbrechungen, all das wird mir wieder vor Augen sein, wenn ich es erneut versuche. Wenn ich ein abgebrochenes Buch erneut in die Hand nehme, ist das erste Bild, das ich vor Augen habe, der Ort, an dem ich mich beim ersten Lesen befunden habe.
Ziel dieser Lektion soll keinesfalls sein, dass man keine Bücher mehr abbricht und alles von den ersten Seiten an ganz toll findet. Aber man sollte zumindest jedem Buch die gleiche Chance geben. Manchmal ist vielleicht noch nicht die Zeit für ein Buch gekommen und man legt es nach ein paar Seiten wieder weg. Das ist jedem selbst überlassen und oftmals eine kluge Entscheidung. Nur weil man den Anfang bereits einmal gelesen hat, hat man es sich nicht gleich auf alle Zeiten mit diesem Buch verscherzt, das will ich gar nicht sagen, das kann man auch gar nicht sagen.
Aber nichts geh über eine bewusste Erfahrung des ersten Eindrucks hinaus. Nehmt euch Zeit und ihr werdet merken, dass ihr euch richtig in die Geschichte hineinfallen lassen könnt. Seid offen und macht euch frei von allem, was ihr mal über das Buch gehört habt (aber das ist eine andere Geschichte) und versucht, nach den ersten 1-3 Kapiteln eine Reflexionspause zu machen.
Nur wer von Angang an mit den Gedanken intensiv beim Buch ist, kann auch direkt mit auf den Zug der Geschichte aufspringen. Das erleichtert das weitere Leseerlebnis, weil man sich später nicht wundern muss, warum der Schreibstil auf einmal so komisch wirkt. Sowas passiert, wenn du zwischendurch mal einen aufmerksamen Zustand hast und nicht von Anfang an alles bewusst wahrnimmst.
Hört sich anstrengend an?
Genau das soll es eben so nicht sein! Ich habe den Vorgang des Anlesens jetzt unter dem Mikroskop betrachtet. Grob betrachtet geht es nur darum, diesen schönen Moment, auf den man sich so lange gewöhnt hat, nicht unbewusst zu vergeuden, sondern möglichst noch auszudehnen. Nichts ist schöner, als ein neues Buch innig und in aller Ruhe kennen und lieben zu lernen.
Und für alle Zweifler: Am Ende des Tages sind Anfang und Ende des Buches auch nicht wichtiger als der gesamte Verlauf, sowie im Leben auch...
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