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Morgen [Aus Amiras Gedichtesammlung]
Die Wolken hingen noch tief und grau, der Himmel war vereist. Die Menschen unten dumm wie schlau, fühlten ihr Leben stark entgleist. Ein alter Mann, dem Tod geweiht, lag er in seinem Sterbebett, Ein Junge, gerad' erst in der Lieb' entzweit, war schon gesprungen, es ist zu spät. Unter der Brücke, neben der sein Leichnam war, wimmelte es an Heimatlosen. Sie waren krank, sie fühlten rar, Sie pfiffen auf die Almosen. Und durch das Küchenfenster nebenan fiel Sonne ein. Beim Frühstück wurd' eine Mutter von ihrem Kind gefragt: "Mama, wird morgen schönes Wetter sein?" Die Sonne verzog sich, alles und doch gar nichts war gesagt.
Aus Amiras Gedichtesammlung
Ein Pfund Freunde, bitte! (2017) Es war einmal ein Menschlein Das zog aus ins weite Land Hatte nichts und kannte kein Hielt niemandem die Hand Und schaute durch die Fenster Da drin froh Beisammensein im Licht Im Dunkel sah es nur Gespenster Was Bessres fand sein Augen nicht Menschlein tat verzweifeln Niemand hielt für Trümmer an Kein Klempner konnt ergreifen Was man nicht mehr klempnern kann So lag es in der Gosse Hob taglang nicht die Lider Kam nimmer nen Genosse Nur graue Schwaden hin und wieder Doch eines Tags ein Funk sprang über Da war es mit dem Frust hinüber Führte unsren Mensch hinaus Folgt dem Licht ins Leben raus Und er dann vor dem Laden stand Der >>der Wunschladen<< hieß Ignorierte das Schild am Straßenrand Das auf das Freundehaus gegenüber wies Die Fee im Laden: Was darfs denn sein? Mensch: Ein Pfund Freunde, bitte! Sie: An fünf Pfund ist noch mehr zu freun Fünf Pfund sind hier Gang und Sitte ...
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