Die Geisha [Rezension]
Die Eckdaten
Arthur Goldens "Die Geisha" wurde erstmals 1997 veröffentlicht. Diese Ausgabe ist 2001 im btb- Verlag erschienen nach einer Übersetzung von Gisela Stege. Das Werk umfasst 573 Seiten und ist ein Taschenbuch und hat 10€ gekostet. Die ISBN lautet 3-442-72889-4.
Inhalt
Zu Beginn der 30er Jahre wird das einfache Fischermädchen Chiyo in die alte Kaiserstadt Kyoto gebracht. Nach einer qualvollen Ausbildung steigt sie zu einer der begehrtesten Geishas in ganz Japan auf. Doch ihr Traum vom privaten Glück erfüllt sich erst nach dem Untergang der alten Geisha-Kultur. (Kappentext)
Meine Meinung
Mit diesem Buch hält man einen dicken Brocken Historienroman in der Hand und womöglich denkt man sich, dass er schon viel bieten muss, um einen bis zum Ende durchhalten zu lassen. Auch ich hatte vor dem Lesen ein mulmiges Gefühl. Rückblickend kann ich berichten, dass ich jede, aber auch wirklich jede Seite genießen durfte. Denn das Buch hat mich förmlich an sich gefesselt.
Man kann das Besondere an diesem Buch wahrscheinlich dadurch beschreiben, dass der Autor in allem das richtige Maß gefunden zu haben scheint. Der Schreibstil ist nicht kitschig und zu doll ausgeschmückt, aber auch nicht langweilig, ich habe einige schöne Zitate gefunden. Es gibt einige sympathische und einige unsympathische Charaktere, wobei die Protagonistin uns eine Menge Gründe geliefert hat, die einem ihre Lage ein bisschen besser nachvollziehen lassen. Der geschichtliche Kontext scheint sehr gut recherchiert zu sein, die düstere Stimmung zu Zeiten des zweiten Weltkrieges und der Weltwirtschaftskrise sowie auch die Lage der Frauen im Besonderen wurden glaubwürdig überbracht. Außerdem lässt sich in diesem Buch die alte japanische Kultur inhalieren.
Und nun zur Geschichte als Ganzes: Sie hat das ideale Maß zwischen Realität und ersehnter Fügung gefunden.
Die Protagonistin ist unheimlich ehrlich und lässt uns alle ihre Erfahrungen mit ihr erleben, deswegen würde ich das Buch erst jungen Erwachsenen empfehlen, da nicht alles jugendfrei ist.
Fazit
Ich wüsste keinen Grund, der einer Weiterempfehlung meinerseits im Wege stehen würde. Es ist ein spezielles, wertvolles Stück Weltliteratur!
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Dinge, an die ich mich erinnere, realer sind als die Dinge, die ich sehe."
(Der Direktor, S. 568)
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