Ein Fremder im Spiegel [Rezension]
Eckdaten
Hierbei handelt es sich um einen 1977 erstmals in der deutschen Übersetzung erschienen Thriller von Sidney Sheldon. Goldmann ist der Verlag und Egon Strohm der Übersetzer des 270 Seiten umfassenden Werks aus Amerika. Die ISBN lautet 3.442-06314-0. Dies ist übrigens die achte Auflage.
Inhalt
Zwei Menschen,
ganz normal wie du und ich- steigen in Hollywood zu Idolen der Gegenwart (2.
Hälfte 19. Jahrhundert) auf. Da wäre zum einen Toby Temple, ein Komiker. Wir
werden Zeuge seines Werdegangs und der Arbeit, die dahintersteckt, nachdem er
mit achtzehn Jahren von zu Hause nach Hollywood auszog, gerade erst hatte seine
geliebte Mutter ihm das Versprechen abgenommen, dass er einmal berühmt und
berüchtigt werden würde. Jahrzehnte später würde er aufgrund seines Charismas
und Talents das Unmögliche erreicht haben. Und dann ist da noch Jill Castle,
die aus einer schweren Kindheit heraus und mit einem gebrochenen Herzen zwei
Jahrzehnte nach Toby ebenfalls nach Los Angeles kommt, doch ist das Glück auch
auf ihrer Seite? Und vor allem, was macht der Ruhm mit den Menschen und ihrer
Menschlichkeit?
Meine Meinung
Von der
ersten Seite an war dieses Buch spannend und wollt ihr auch wissen, woran das
liegt? An dem unfassbar guten Schreibstil. Wendungen werden super eingeleitet,
sodass es gar nicht nötig ist, dass sie weit vorher schon vorbereitet werden.
Weil es unterhaltsam ist, wie der Autor mit den Emotionen des Lesers spielt-
dieses Buch ist wirklich eine Gefühlsachterbahn. Wer einen
Thriller sucht, der blutig ist, der kommt erst am Ende annähernd auf seine
Kosten. Aber ich wage zu behaupten, dass dieser Thriller von der Härte einem
blutigen Buch ebenbürtig ist. Denn es handelt sich um einen
Gesellschaftsthriller, der die Verdorbenheit der Gesellschaft widerspiegelt. Wir
durchleben den Werdegang der beiden Protagonisten von ihrer Kinderstube an und
merken direkt, dass sich da etwas anbahnt und können bereits vermuten, dass die
beiden Handlungsstränge zusammenführen werden. Kein Charakter ist wirklich
liebenswürdig, aber ich denke, dass besonders die Protagonisten so
facettenreich ausgearbeitet wurden, dass man sich schließlich erlebt, wie man
mit Mitgefühl für sie hegt. Die Absätze
sind angenehm, allerdings haben mich die derben und detailliert geschriebenen
abschreckenden Szenen, umso häufiger sie auftauchten, immer mehr gestört. Das Buch
beschönigt das High-Live eben nicht!
Fazit
Also ist das hier eine eingeschränkte Empfehlung, da das nicht ein Buch für jedermann ist. Auch ich hatte Lesemomente, in denen ich das Buch gerne zur Seite gelegt hätte. Aber dann wurde mir jedes Mal klar, dass es gut ist. Ja, selbst in den dunkelsten Momenten war das Buch gut. Also für alle, die keine Scheu vor den verdorbenen Seiten der Gesellschaft haben und die der Gedanke nicht abschreckt, dass einem schon das ein oder andere Mal ein Fremder aus dem Spiegel entgegenblickt!
"Ein Komiker öffnet komische Türen. Ein Komödiant öffnet Türen komisch."
( Toby Temple, S.71)
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