Will und Laken- Eine große Liebe [Rezension]

Eckdaten

Titel: Will und Layken- Eine große Liebe (Trilogie)
Umfasst:
- Weil ich Layken liebe
- Weil ich Will liebe
- Weil wir uns lieben
Autor: Colleen Hoover
Übersetzung: Aus dem Amerikanischen durch Katarina Ganslandt
Verlag: dtv
Seiten: 860
Erscheinungsjahr: 2015 (2012,2013)
ISBN: 978-3-423-71748-9
Genre: Liebe; Young Adult
Art: broschiert

Inhalt

Laykens Leben läuft alles andere als "normal" ab. Ihr Vater ist im letzten Jahr gestorben und nun ist sie mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan gezogen. Sie hat gerade erst den Umzugswagen in der Einfahrt geparkt, als ihr kleiner Bruder schon aus dem Auto springt und sich mit dem Nachbarsjungen anfreundet, die beiden scheinen sich auf Anhieb zu verstehen. Und dann steht da auf einmal eine ältere Kopie dieses kleinen Nachbarjungens vor ihr: Will. Layken kann sich nicht von seinem Anblick losreißen. Es ist beidseitig Liebe auf den ersten Blick. Sie gehen es rasant an: Will fährt Layken zum Supermarkt und lässt sie mit Absicht einen Umweg fahren, am nächsten Tag haben sie ihr erstes Date. Will führt sie zu seinem geliebten Hobby, dem Poetry Slam, in einen Club aus. Sie haben schon herausgefunden, dass sie mit den Avett Brothers den selben Musikgeschmack haben. Das Date läuft gut, Will öffnet sich Layken und vertraut ihr an, dass seine Eltern vor zwei Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind und er seitdem für seinen Bruder verantwortlich ist. Als hätten die beiden nicht schon genug Schicksalsschläge erlitten, geht das Drama am nächsten Tag los. Das Leben ist eben immer für Überraschungen gut. Dieser neue Schicksalsschlag will ihnen ihre Liebe verbieten...
Im zweiten Teil wird die Geschichte aus Wills Sicht fortgesetzt und im dritten Teil der erste Teil aus Wills Sicht wiederaufgelebt.

Meine Meinung

Als ich gesehen habe, dass die Autorin im ersten Teil den Kapiteln immer Zitate der Avett Brothers voranstellt und sie ihnen das Buch widmet, habe ich mir sogleich gedacht, dass sie für die Autorin und die Protagonisten im Buch eine wichtige Rolle spielen, darum habe ich schnell angefangen, beim Lesen die Avett Brothers in Dauerschleife zu hören. Ich muss euch sagen, dass die Musik wie die Faust aufs Auge zu der Handlung passt. Auch die Abstimmung der Zitate auf das aktuelle Kapitel war Klasse. Da schon mal ein großes Lob. Es ging grandios weiter. Es ist eine Liebesgeschichte zum Verlieben, so wie sie sich wahrscheinlich die Meisten für sich wünschen (natürlich ohne die Tiefen :)). Besser als Will und Layken kann man nicht zusammenpassen.

Während der ersten Kapitel dachte ich noch: Was ist Will bloß für ein Draufgänger? Aber nachher hat sich herausgestellt, dass der Geschichte ohne das flammende Temperament hinter den Worten die Seele fehlen würde. Es ist eine feurige, junge Liebe und die Autorin schafft es, das gleiche Spiel immer wieder in dutzend verschiedenen Farben zu schreiben ohne dass dem Leser langweilig wird. Dafür bekommt er aber auch am Ende eine Belohnung: Einen farbenfrohen Regenbogen, der alles übersteigt. Ich habe wirklich nicht oft so einen guten, lockeren Schreibstil gelesen. Allein deswegen möchte ich schon mehr von der Autorin lesen. Denn ein Buch, das unterhalten soll, ist meistens dann ein Hit, wenn man sich erst nach dem Lesen Gedanken über den Schreibstil macht, weil man beim Lesen zu tief in der Handlung drin war. Colleen Hoover hat mich zwischendurch vergessen lassen, dass ich ein Buch lese und keinen Film schaue und das schaffen nicht viele Autoren.

Ich möchte inhaltlich ungern vorgreifen, ich würde auch empfehlen, mich da vor dem Lesen nicht schlau zu machen, denn das Buch bringt viele Wenden mit sich. Es war so spannend, wie eine Liebesgeschichte eben sein kann, in der die Liebe zweier Menschen in schlechtem Licht steht. Will und Layken und alle anderen bedeutenden Personen in diesem Buch sind mir sehr sympathisch: Es wird aber nicht langweilig. Der erste Teil konnte mich auch deswegen so gut von sich überzeugen, da sehr viele Poetry Slam Texte aufgetaucht sind, die teilweise auch sehr gut waren. Sie tauchen aber auch in den anderen Teilen auf. Der zweite Teil war schwächer, weil die Ideen in der Fortsetzung nicht mehr ganz so originell waren und man sich erst mal an den Erzählerwechsel gewöhnen musste.
Der dritte Teil war wieder spitze, da hat man sich dann an Will gewöhnt.
Abschließend möchte ich noch loswerden, dass es eine Kleinigkeit gab, die mir nicht gut gefallen hat, aber im Resümee nicht ins Gewicht fallen soll: Es wird im Buch kitschig viel geweint und geschluchzt.

Was ich sehr amüsant fand, war, dass sich Wills Anmerkung "Das ist keine gute Idee" wie ein roter Faden durch die Handlung gezogen hat. Und Lakens häufiges "Irrtum" hat das Ganze herrlich abgerundet.

Fazit

Außergewöhnlich gute Literatur für alle Romantiker da draußen. Wer Lyrik mag, wird gut verpflegt.

"Wenn mein kleiner Junge an Halloween als Lungenkrebs gehen will, dann werden ich alles tun, damit er der schönste Lungenkrebs wird, den man sich nur vorstellen kann."
(Lakens Mom, S.244)

Wertung




Kommentare

  1. Hehe. Stimmt durchweg. Ich muss aber sagen, dass mich beim dritten Teil etwas sehr gestört hat: Man hat ständig, ständig, ständig irgendein anderes Drama. Es ist geradezu deprimierend, dass zwei so junge Leute dieses riesige Pech haben können. Erstmal alle Eltern verlieren, dann Autounfälle, dann dies und dann jenes. Nein, die Dramaschwankungen fand ich echt nicht so gut. Lieber hätte ich einen abgerundeten Plot hier gehabt, der sich wie ein roter Faden da durchzieht. Und ja, ich gebe dir in folgendem Punkt mehr als nur recht: Viel Gejammer. Die anderen Romane der Autorin finde ich besser.

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    1. Ja, stimmt schon: Sehr viel Drama. Aber das hat mich irgendwie gar nicht so gestört. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich auf sowas eingestellt habe. Für mich war ja der zweite Teil der Schwache, weswegen ich das Drama im Dritten auch freudig nochmal angenommen habe. Ich hatte mich auch schon an Will als Erzähler gewöhnt. Ich fand auch den Zeitenwechsel erfrischend. Ich mag sowas:)

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