Schnee im April [Aus Amiras Gedichtesammlung]
Sie sagen: heut ist alles anders
Als es einmal war
Ich frage sie: Warum, wie kam das?
Sie: Das Gute in der Welt ist rar
Alles das soll uns verwirren
Viren, Wetter, Einsamkeit
Als würde der Mensch nicht so schon irren
Als wären andre Sünden Kleinigkeit
Und früher war alles wie es sollte?
Keine Zweifel, keine Hiobsbotschaten nicht?
Keine Kriege, Epidimien, niemals Revolte
Statt Hoffnungslosigkeit stetes Licht?
Nein, so kann man das nicht sagen
Wir froren, bettelten, gingen Bankrott
Weinten bitter an grauen Tagen
Doch glaubten wir noch, oben wache ein Gott.
Und wir haben Magnolienbäume
Schaut nur raus, sie blühen schon
Und für unsere stärksten Träume
Ist der Schnee darauf nur schwacher Hohn.
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